Freiwilliges Ökologisches Jahr
Ein Jahr mitmachen in der Eine-Welt-Arbeit im ifak
Das ifak ist niedersächsische Einsatzstelle für das Freiwillige Ökologische Jahr, das landesweit von der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz koordiniert wird.
Ein Jahr lang bieten wir jungen Menschen bis 25 Jahren die Möglichkeit, bei uns mitzuwirken, Erfahrungen zu sammeln und sich auszuprobieren. Die Aufgaben im FÖJ liegen im entwicklungspolitischen Bereich: Öffentlichkeitsarbeit, bei Aktionen mitarbeiten und sie mitgestalten, Texte schreiben, eigene Ideen umsetzen - die vollständige Beschreibung unseres Aufgabenprofils findet ihr hier.
Bewerben
Wir freuen uns, wenn du Lust hast, ein Jahr mit uns gemeinsam zu verbringen und dich bewerben möchtest. Am einfachsten funktioniert das, indem du eine PDF mit einem kurzen Motivationsschreiben und deinem Lebenslauf an
Die offizielle Bewerbung muss dann über die FÖJ-Website der Alfred Toepfer Akademie laufen.
Wenn du jemanden kennst, der Interesse an einem FÖJ bei uns haben könnte, weise ihn*sie gerne auf diese Seite hin oder schicke ihm*ihr den Erfahrungsbericht als PDF oder die Stellenausschreibung als PDF.
Erfahrungsbericht
Das Freiwillige Ökologische Jahr im Institut für angewandte Kulturforschung e. V.
Nach meinem Abitur im Sommer 2019 war ich mir unschlüssig, was ich machen, was ich studieren sollte. Nichts tun war keine Option, und so stieß ich auf das Institut für angewandte Kulturforschung e. V. – kurz Ifak – in der Göttinger Innenstadt. Seit Herbst 2019 verbringe ich hier mein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ).
Einige meiner Verwandten sagen bis heute Freiwilliges Soziales Jahr. Das ist kein Wunder, ist das FSJ allgemein doch viel bekannter – nicht aber zwangsläufig besser. Im FÖJ rückt der Fokus etwas von der unmittelbaren Arbeit mit Menschen weg, wobei die Grenzen stark variieren können. Im Ifak stehen die Themen Entwicklungspolitik, Nachhaltigkeit, Fairer Handel und Migration im Mittelpunkt. Es geht zwar nicht darum, sich aktiv um behinderte oder ältere Menschen zu kümmern, von der geleisteten Arbeit soll aber dennoch die gesamte Gesellschaft profitieren, im Falle des Instituts sogar alle Menschen auf der Erde.
Schwerpunkt der meisten Kolleg*innen ist die entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Es geht also darum, globale Verstrickungen und Verantwortungen aufzuzeigen, ein nachhaltiges Bewusstsein zu schaffen und Rassismus abzubauen. Zur Unterstützung dieser Arbeit gibt es auch eine institutseigene Bibliothek, die allen offen steht und mit interessanten Titeln ausgestattet ist, von denen ich einige schon lesen konnte. Das Arbeitsumfeld ist außerdem sehr interdisziplinär, d. h. dass Kolleg*innen aus ganz unterschiedlichen akademischen Bereichen kommen, was bei der eigenen Orientierung nützen kann. So habe ich schon mit vielen Kolleg*innen über Vor- und Nachteile sowie Chancen verschiedener Studiengänge gesprochen.
Deine Aufgaben finden vor allem im Büro statt, weswegen die Bereitschaft zur Arbeit mit Computer und Tablet, den Office- und einigen Adobe-Anwendungen vorhanden sein sollte. Du musst kein*e Expert*in sein – alles, was du wissen musst, lernst du hier. Es gibt ein paar Kernaufgaben, denen sich jede*r Freiwillige widmet: die Betreuung der sozialen Netzwerke (Facebook, Instagram, Twitter, ggf. YouTube) und die Erstellung des blickpunkt eine welt. Der blickpunkt ist ein monatlich erscheinender Veranstaltungskalender für Göttingen und die Umgebung. Von der Recherche über die digitale Gestaltung bis hin zur Vorbereitung des Drucks und der Auslieferung übernimmst du alle Arbeitsschritte in viel Eigenregie – dabei wirst du von deinen Kolleg*innen aber natürlich nicht allein gelassen.
Im Rahmen des FÖJ hast du auch die Möglichkeit, ein eigenes Projekt zu realisieren, das du nach deinen Fähigkeiten und Wünschen ausrichten kannst. Wenn du z. B. besonders affin für Social Media bist, kann dein persönlicher Fokus auf dessen Betreuung gelegt werden und vielleicht die Erstellung eigener Kampagnen sein. In der Vergangenheit wurden auch schon eine App programmiert, ein Video erstellt oder bundesweit gefragtes Infomaterial entworfen. Wie du möchtest. Ich beschäftige mich derzeit mit Antirassismusarbeit in der Podcast-Szene.
Das FÖJ dauert zwölf Monate und beginnt immer am 1. September. Fünf Wochen davon sind von der Trägerorganisation für Seminare reserviert, der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, die das Jahr koordiniert und im engen Austausch mit uns Freiwilligen steht. Die Seminare finden überall in Norddeutschland statt. Dort trefft ihr andere Freiwillige aus den Einsatzstellen Südniedersachsens und lernt gemeinsam spannende Dinge zu ökologischen, technischen und wachstumskritischen Themen. Trotz der Vorträge und Gruppenarbeiten kommt immer eine entspannte Urlaubs- und Ausflugsstimmung auf, insbesondere dann, wenn Nachtwanderungen durch den Harz unternommen werden oder man Kanu auf der Mecklenburger Seenplatte fährt. Auch die Abende sind häufig sehr gesellig. Darüber hinaus gibt es monatlich ein Taschengeld in Höhe von 300 € und ein abschließendes Zeugnis, das bei Bewerbungen aller Art hilfreich sein kann und in einigen Studiengängen als Praktikum anerkannt wird.
Insgesamt ist die Atmosphäre im Ifak sehr angenehm: Es wird sich Zeit genommen, um Geburtstage zu feiern, Arbeitszeiten können spontan angepasst werden – z. B. bei einem Arzttermin oder familiären Angelegenheiten – und immer mal wieder finden Abend-Veranstaltungen in den Theatern und Filmhäusern Göttingens statt. Wenn man sich dann noch für unsere Themen begeistern kann, ist das FÖJ im Ifak eine gute Möglichkeit, das Jahr nach dem Schulabschluss sinnvoll zu nutzen, um sich Zeit für die eigene Entwicklung zu nehmen und sich für eine faire Gesellschaft zu engagieren.
Lukas
FÖJler von 2019/20
Fragen?
Projekt von 2018/19
» Mein FÖJ beim ifak hat mich, neben spannenden Einblicken in Entwicklungspolitik und Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere persönlich bereichert. So bot mir das ifak die Freiheit, eigene Interessen im Rahmen des FÖJ-Projektes zu verfolgen, was mir besonders für meine Zeit nach dem FÖJ Orientierung gegeben hat. «
Noah hat während seines Jahres im Ifak Zeit gefunden, sich verstärkt eine seiner Interessen zu widmen: dem Programmieren. Über mehrere Monate hinweg hat er an der App zu unserem entwicklungspolitischen Veranstaltungskalender blickpunkt eine welt gearbeitet, welche es kostenfrei im Google-Play-Store zum Download gibt. Im Ifak sind so prinzipiell alle Ideen umsetzbar, solange eine gewisse Veranlagung oder der Wille vorhanden ist, sich selbst weiterzubilden. Wir unterstützen diesen Prozess, wo wir nur können.
Projekt von 2017/18
» Während meiner Zeit beim ifak konnte ich an spannenden Projekten rund um Entwicklungspolitik, Nachhaltigkeit, Migration und Interkulturalität mitarbeiten. Ich bekam viele interessante Eindrücke, die mir bei meiner beruflichen Orientierung weiterhalfen. Außerdem bekam ich Zeit, um mein eigenes Projekt umzusetzen, in dessen Rahmen ich mich intensiv mit einem Thema beschäftigen konnte, das mich besonders interessiert hat. «
David hat sich in seinem freiwilligen ökologischen Jahr im Ifak mit der Videoproduktion beschäftigt und einen knapp 8 Minuten langen Film erstellt, welcher der Frage nachgeht, wieso der afrikanische Kontinent trotz reicher Bodenschätze und der großen Nachfrage seiner landwirtschaftlichen Erzeugnisse kaum am Welt- und Freihandel gewinnt. Von der Recherche über die Aufnahme und den Schnitt bis zur Bewerbung hatte David alle Stränge selbst in der Hand. So ist ein qualitatives Video entstanden, das auch noch zwei Jahre nach Veröffentlichung auf YouTube geklickt und geliked wird. Hier kannst du dir das Video ansehen.